Stehender Applaus für Musikanten

Junge Instrumentalisten durften in der Stadthalle bei den „Großen" mitspielen 

Das Herbstkonzert der Werntalmusikanten lockte enorm viel Publikum in die Stadthalle. Die 36 Musikerinnen und Musiker, die bei den letzten beiden Stücken von 13 Jungmusikanten, die zum ersten Mal bei den „Großen" mitspielen durften, zeigten – unterstützt von den beiden Nachwuchsgruppen „Musikmäuse" und „Rhythmusräuber" – ein buntes Programm und präsentierten sich auffallend frisch und modern.

Dirigentin Stefanie Greif hatte alles gut im Griff. Auch ihrer konstanten und mit spürbarer Freude umgesetzten Jugendarbeit – sie ist ebenso die Dirigentin beider Nachwuchsgruppen – ist es zu verdanken, dass die Werntalmusikanten mit vielen jungen Musikerinnen und Musikern in ihren Reihen gespannt in die Zukunft blicken können. Denn was musikalisch noch alles von dieser Truppe zu erwarten ist, konnte man beim Herbstkonzert deutlich erahnen.

Schwungvoll begann der Konzertreigen mit dem P.O.S. - Marsch von Edward Maj. Im Anschluss kamen mit „Glasnost" und „La Storia" die zwei Stücke zu Gehör, die im Frühjahr beim Wertungsspiel in Wildflecken mit 89 von 100 Punkten bewertet wurden. Einfühlsame Klänge und gute Tempowechsel, das Ganze in moderner Aufmachung, kamen gut beim Publikum an. Immer wieder wurden die Darbietungen mit verdientem Applaus belohnt.

Die „Musikmäuse" spielten sich hernach in die Herzen der Zuhörer. Sie sind die jüngsten Musikanten, die seit einem Jahr zusammen spielen. Auch die größeren „Rhythmusräuber", die nun seit drei Jahren gemeinsam musizieren, zeigten einen großen Fortschritt in ihrem Können und unterhielten das Publikum sehr gut. Beide Nachwuchsgruppen sind eine Gemeinschaftsproduktion der Werntalmusikanten und der Trachtenkapelle Müdesheim/Reuchelheim und sorgen erfolgreich für entsprechenden Nachwuchs in den Kapellen. Insgesamt 24 Nachwuchsmusikanten standen auf der Bühne.

Während des Konzerts gab es einen Ausflug in das Reich der Musicals. Die „Rocky Horror Picture Show" stand ebenso auf dem Programm wie Auszüge aus dem „König der Löwen" und „Queen". Den Musikanten, die hoch konzentriert gemeinsam spielten, war doch die Freude über das Gelingen auch schwieriger Passagen anzumerken. Zumeist modernere Arrangements spielten die Werntalmusikanten, wie auch ein Arrangement von Johny Ocean zu Johann Strauß' Tritsch-Tratsch-Polka. Reiner Klüspies überzeugte als Solist an der Posaune beim Registerstück „Sinnliche Begierde" von Libor Mikl. Viele bekannte Melodien aus Film und Fernsehen wie das „Miss-Marple"-Thema oder ein Stück aus „Ghostbusters" sorgten für gute Unterhaltung.

Bürgermeisterin Anna Stolz hob in ihren Grußworten die gute Jugendarbeit hervor, dankte für die abwechslungsreiche Mitgestaltung vieler Veranstaltungen während des Jahres und lobte das abwechslungsreiche Programm. Die Arnsteiner freuten sich jedes Jahr im November auf diese Konzert.

Dirigentin Stefanie Greif erhielt zwei Blumensträuße als Dank. „Kleine und Große zusammen; nur so funktioniert Jugendarbeit", sagte dieser im Hinblick auf 13 Jungmusikanten, die erstmals einige Stücke des Konzerts bei den „Großen" mitspielten. Das sorgte für einen satten Klang und wurde am Ende mit stehendem Applaus belohnt. Sechs Nachwuchsmusikanten hatten im laufenden Jahr erfolgreich die D1-Prüfung des Nordbayerischen Musikbundes abgelegt, zwei schafften die D2-Prüfung.

Dass nach dem letzten Stück im Programm, einem griechischen Sirtaki, noch nicht Schluss war, versteht sich von selbst. Zwei Zugaben hatten die Arnsteiner auf Lager. Dem klassischen Österreichischen Marsch „Unter dem Doppeladler" folgte ein Hit von Celine Dion „The wind belief my wings" aus dem Zyklus „You raise me up".

In diesem Rahmen ehrte der Nordbayerische Musikbund, vertreten durch seinen Kreisvorsitzenden Alexander Kneuer, sechs der Musikanten für 20-jährige aktive Musikertätigkeit. Michael Kremling, Matthias Herold, Dionys Greif, Martin Wiesner, Susanne Joa und Christian Schmitt erhielten die Ehrennadel in Silber samt Urkunde überreicht.

Originalartikel Main-Post